Tagungsbericht: Morsetag in Sursee

Im Voraus, ich habe noch nie eine so hochkarätige Fachtagung mit so viel Wissenstransfer miterleben können.

Der unter der Leitung von Markus HB9HVG stehende Morsetag fand im S9, den Clubräumen des Radio Club Sursee HB9AW statt. 13 Teilnehmer ausgerüstet mit TRX und Morsetasten fanden sich zur Tagung ein. Am Vormittag stand etwas Theorie über das CW- QSO und die Telegrafie- Verbindung mit einer Partnerstation über den Tisch im Vordergrund.

Nach dem feinen Fondue wurde der Einfluss der verschiedenen Filter in ZF und NF besprochen. Notch und Noise, die Beseitigung von Erdschleifen, Störungsbeseitigung in Shack wurden intensiv diskutiert, praktische demonstriert und Lösungsansätze aufgezeigt.

Für jeden war etwas dabei, jeder Teilnehmer konnte viel Neues Wissen und neue Lösungsansätze mit nach Hause nehmen.

Im Namen aller Teilnehmer danken wir Markus HB9HVG für sein Engagement und für die perfekte Organisation des Morsetages.

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Leistungsvereinbarung unterzeichnet

Der Radio Club Sursee HB9AW hat mit dem Kantonalen Führungsstab Luzern (KFS) eine Leistungsvereinbarung betreffend Kommunikationsverbindungen im Krisenfall abgeschlossen. Die Vereinbarung sieht vor, dass der Radio Club Sursee HB9AW mit seinen Mitgliedern und mit seiner Kommunikations-Infrastruktur autonome fixe- und mobile Punkt-zu-Punkt und Sternverbindungen für den Daten- und für den Sprechfunk zu Gunsten der Kantonalen Notorganisationen in ausserordentlichen Lagen aufbaut. Zwischen den Führungsstäben wird das Pactor – Level 3 und 4 Übertragungsverfahren für den Datenverkehr über Kurzwelle und Kurzwellen / UKW – Sprechfunk- Verbindungen eingesetzt.

Der Radio Club Sursee HB9AW freut sich auf die neue Aufgabe im Dienste der Luzerner Bevölkerung!


 

GlobalSET 2015

Bei den weltweiten Notfunkübungen des internationalen Dachverbands der Funkamateure (IARU) wurden bisher zu einem festgelegten Zeitpunkt Funkstationen aktiviert und Nachrichten nach einem internationalen Standardverfahren grenzübergreifend weitergeleitet.

Bei der GlobalSET 2015 am 18.12.2015 sollte festgestellt werden, wie schnell und in welchem Umfang weltweite Kommunikationsunterstützung durch Funkamateure geleistet werden kann.

Durch die Teilnehmer wurden in der Folge die individuellen Verfügbarkeitszeiten zurückgemeldet, welche von den nationalen IARU-Notfunkkoordinatoren gesammelt und an die IARU übertragen wurden.

Obwohl der Funkbetrieb der aktivierten Funkamateure nicht erforderlich war, wurden in Norwegen, Spanien und Bulgarien nationale Notfunknetze bis zu 12 Stunden lang betrieben.

Insgesamt 38 Länder und mehr als 8'000 Funkamateure beteiligten sich an der Übung. Davon waren rund ein Viertel innerhalb einer Stunde nach Aktivierung für den Funkbetrieb bereit. In der Region 1 nahmen rund 3'200 Funkamateure teil. Aus Deutschland gab es insgesamt 219 Rückmeldungen, von denen allerdings rund 60% erst nach 12 Stunden nach der Aktivierungsmeldung abgeschickt wurden.

Die wohl wichtigste Erkenntnis der Übung ist allerdings, dass in vielen Ländern zunächst einmal adäquate Aktivierungsprozeduren etabliert und getestet werden müssen.

Der vollständige Bericht über GlobalSET 2015 in englischer Sprache kann hier nachgelesen werden.

Situation in der Schweiz?
Gemäss Übungsrapport von Greg Mossup G0DUB vom 2. Januar 2016 hat sich eine Schweizer Organisation mit dem Namen Emergency Comm Switzerland mit 50 Stationen an der Übung beteiligt. Diese Gruppe hat sich gemäss Rapport per E-Mail Alarmiert und ihre Einsatzbereitschaft folgendermassen festgehalten:
5 Stationen innert einer Stunde, 12 Stationen innert 4 Stunden und 25 Stationen innert 12 Stunden.

Auf der Webseite des Schweizer Dachverbandes ist zur Übung kein Eintrag abrufbar. Wie die neue Gruppe „Emergency Comm Switzerland“ organisiert und ansprechbar ist konnte nicht recherchiert werden. Vermutlich handelt es sich wieder um eine neue HB- Notfunk- Ente.


 

APPS für den Funkamateur

Spartphon- und Webapplikationen sind aus einer modernen Funkstation nicht mehr wegzudenken. Die kleinen Hilfsprogramme unterstützen den Operateur aktiv. Renato HB9BXQ hat für uns eine APPS- Auswahl analysiert und deren Vor- und Nachteile am Stamm erläutert.

Apps für den Funkamateur, Vortrag von Renato HB9BXQ (PDF-File)

Auf grosses Interesse stiess auch der Kurzwellenempfänger (SDR RX) der Universität Twente. Er kann unter untenstehendem Link mit Smartphones (iOS und Android) direkt angesteuert werden. Die Oberfläche ist für kleine Bildschirme optimiert und benötigt kein Java. Bei der Nutzung mit Android-Geräten muss evtl. zuerst der Firefox-Browser (zu finden im Google Play Store) installiert werden, damit der Sound funktioniert. Tipp: Häufig verwendete Frequenzen im Memory speichern, dann hat man beim nächsten Aufruf der Seite direkten Zugriff darauf.

Danke vielmals Renato für den interessanten Vortrag!