Fieldday CW 2013

953 Verbindungen in alle Welt hinaus
Amateurfunk Der Radio-Club Sursee HB9AW hatte am Wochenende Kontakt in alle fünf Kontinente
24 Stunden haben die Operateure des Radio-Clubs Sursee HB9AW gehorcht, gemorst und protokolliert. Der diesjährige Fieldday war trotz Regens vom Erfolg gekrönt. 953 Verbindungen schrieben die Amateurfunker ins Log.
 «Alle Kontinente haben wir erreichen können», freut sich Karl Künzli, Präsident des Radio-Clubs Sursee. Im Hofstetterfeld, genauer an der Dubenschwarzstrasse, hat er zusammen mit seinen Vereinskollegen bei strömendem Regen eine rund 25 Meter hohe Antenne aufgestellt und sie mit den Anlagen im Wagen des Kinoclubs Sursee verkabelt.
Punkt 17 Uhr am Samstagabend startete der Fieldday, eine internationaler Wettbewerb der Amateurfunker, an der mehr 2000 Amateurfunker rund um den Globus teilnehmen. Erstmals startete der Radio-Club von Sursee aus, denn bisher konnte er sein Equipment im Mettenberg in der Nähe von Willisau aufrichten. Da aber die Tochter der Hüttenwartin gleichentags Geburtstag feiert, musste der Radio-Club Sursee einen alternativen Standort suchen. Doch das war nur scheinbar ein Nachteil. «Hier im offenen Feld haben wir eine gute Ausgangslage», sagt Künzli. Auch der nasse Untergrund unterstützt die Leitungsfähigkeit der Kurzwellen günstig. «Das Wasser begünstigt die Reflexionseigenschaften», ergänzt Thomas Schertenleib.
Im fahrbaren Wagen sitzt Operator Urs Hächler vor Apparaturen, Bildschirmen, Tastaturen und einem Gerät, mit dem er morsen kann – bis zu 120 Buchstaben in der Minute. Und schon gelingt die erste Verbindung nach Deutschland, dann empfängt Hächler Signale aus England. «Bei einer Verbindung tauschen wir die Signalstärke, die Signalqualität und eine laufende Nummer aus.» Die Daten des Contests sammelt und wertet eine Stelle in Deutschland aus. «Der Wettbewerb ist eine Kombination aus Mensch und Technik», beschreibt Karl Künzli die Herausforderung. Mit dem eingesetzten Equipment sei man bei den Leuten, weiss er. Und die Operateure verstehen ihre Sache, stundenlang. «Das ist eine Knochenarbeit und erfordert höchste Konzentration», erklärt Karl Künzli. Anscheinend meistern sie diese Bedingungen. «Wir sind die amtierenden Contestchampion in der Schweiz», unterstreicht der Präsident die Ambitionen.
Zu den Contestvorschriften gehört, dass jeglicher Strom ausschliesslich mit Generatoren produziert werden muss. Die Antennen dürfen an keinem fixen Punkt befestigt werden. Warum aber harren Männer, Frauen sind an diesem Tag nicht zugegen, 24 Stunden aus und senden und empfangen Signale um den Globus? «Die Faszination liegt darin, mit dieser Anlage ohne Handy und Internet unsere Technik zu beherrschen und eine Kommunikation mit der Gegenseite weit weg aufzubauen», berichtet Karl Künzli.
Quelle: SurseeWoche  Link